Deutschland verabschiedet sich vom Klimaschutz. Das zumindest suggerieren die Windzubau-Zahlen des Jahres 2020. Die Ausbauzahlen sind wieder massiv in den Keller gegangen, berichtet der SWR.
Es ist 5 vor 12! Die Genehmigungshemmnisse für Windenergie müssen jetzt beseitigt werden.
Die deutsche Windbranche fordert von Bundes- und Landespolitik entschlossenes Handeln zur Beschleunigung des Ausbaus der Windenergie, um die Kluft zwischen Klimazielen und tatsächlicher Verwaltungspraxis zu schließen.
Unsere Forderungen:
Ohne einen zügigen Ausbau der Windenergie sind Deutschlands Klimaziele nicht zu erreichen.
Sobald Atom- und Kohlekraftwerke wie beschlossen vom Netz gehen, müssen erneuerbare Energien – allen voran Sonne und Windenergie – ausreichend zur Verfügung stehen.
8 von 10 Menschen in Deutschland befürworten den Ausbau der Windenergie. Auch große Industriekunden sehen sich zunehmend in der Verantwortung und wollen ihren Strombedarf zu 100% aus erneuerbaren Energien decken.
Aber es geht nicht voran, sondern zurück.
Während Schüler und Studenten jeden Freitag für den Klimaschutz streiken, wird der Ausbau der Windenergie als wichtigstem erneuerbaren Energieträger ausgebremst.
Bis Ende Juni 2020 wurden deutschlandweit 186 Windenergieanlagen mit 587 MW Bruttoleistung in Betrieb genommen. Das ist nach dem 1. Halbjahr 2019 das zweitschwächste Zubau-Halbjahr innerhalb der letzten 15 Jahre.
Gleichzeitig wurden in Deutschland 66 Anlagen stillgelegt. Nach Abzug der registrierten Anlagenstilllegungen beträgt der Netto-Zubau Ende Juni nur 528 MW.
Gibt es keine Trendwende, wird der Anlagenbestand der Windenergie zwischen 2020 und 2025 sogar wieder zurückgehen.
Seit 2016 verliert die Zukunftsbranche Wind immer mehr Arbeitsplätze. Damit steht auch die internationale Technologieführerschaft der deutschen Klimaschutzindustrie auf dem Spiel.
Zur Sicherung der Klimaziele sowie der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit der Branche, fordern wir jetzt die Politik auf, für Rahmenbedingungen zu sorgen, die einen zügigen Ausbau der Windenergie wieder möglich machen!
Krise oder Kollaps?
Zubau
eingebrochen:
325
neue Anlagen bzw. 1.078 MW sind im Jahr 2019 gebaut worden, damit ist der Zubau auf ein 20-Jahrestief gefallen. Zum Vergleich: 2017 waren es (ganzjährig) noch 1792 neue Anlagen.
Ausschreibung dramatisch unterschritten:
1.847MW von 3.675 MW der EEG-Ausschreibungen in 2019 konnten nur bezuschlagt werden. Der Grund: fehlende Flächen und Genehmigungen.
Genehmigungszeit
vervielfacht:
20
Monate dauert im Durchschnitt die Genehmigung einer Windenergieanlage an Land. Bittere Realität: Während der Gesetzgeber bei Genehmigungsverfahren von 4 bis 7 Monaten ausgeht, dauert es tatsächlich 5 mal solange.
Arbeitsplätze
weg:
40.000
Arbeitsplätze sind seit 2016 bereits verloren gegangen weitere 17.000 sind gefährdet. Während alle Augen auf drohende Arbeitsplatzverluste in der Kohle gerichtet sind, verliert die Zukunftsbranche Wind wenig beachtet von der Politik und breiteren Öffentlichkeit immer mehr Arbeitsplätze.
China auf der
Überholspur:
214.000
MW installierte Leistung hat China. Damit hat es nicht nur Europa (199.000 MW) inzwischen überholt, sondern macht auch den bisherigen Vorreitern Deutschland und Dänemark ähnlich wie vor einigen Jahren in der Solarbranche die Technologieführerschaft streitig.
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Holger Bartling
Head of Field Operations ROBUR Wind GmbHMaximilian Weiß
Projektmanager, Uhl Windkraft Projektierung GmbH & Co. KGJörg Busboom
Geschäftsführer ÖKORENTADr. H.-T. Mengelkamp
Geschäftsführender Gesellschafter, anemos Gesellschaft für Umweltmeteorologie mbH
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